Bingen am Rhein
  Die Hindenburgbrücke
 

Die Hindenburgbrücke

                                     

Die Bauarbeiten für die Hindenburgbrücke begannen 1913, die Eröffnung erfolgte am 16. August 1915.

Der Bau erfolgte vorwiegend aufgrund militärstrategischer Erwägungen. Im Rahmen des Schlieffenplans sollte die Hindenburgbrücke die Verbindung von Rechter Rheinstrecke und Nahetalbahn sicherstellen. Sie war damit Teil einer "Brückenfamilie" aus drei ähnlichen Eisenbahnbrücken über den Rhein, die beiden anderen waren die Kronprinzenbrücke bei Urmitz und die Ludendorffbrücke bei Remagen. Der zivile Verkehr war so gering, dass die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft zwischen die Gleise eine Fahrbahn für Kraftfahrzeuge legen ließ, die sie zum Preis von 4 RM überqueren durften. Lediglich bei den seltenen Zugfahrten wurde sie für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt.



          

Die Brücke überquerte den an dieser Stelle etwa 900 Meter breiten Rhein auf einer Gesamtlänge von 1175 Metern und bestand im Vorland aus Gewölbereihenbrücken sowie im Strombereich aus einer 741 Meter langen Stahlbrücke. Diese setzte sich aus zwei Bogenbrückenkonstruktionen und fünf Parallelfachwerkträgern mit jeweils untenliegender Fahrbahn zusammen. Die Bogenträger mit Zugband wiesen mit je 169,4 Metern eine für die damalige Zeit ungewöhnlich hohe Stützweite auf, die Fachwerkträger hatten Spannweiten von einmal 94,2 Meter und viermal 77,0 Meter.



                

Die zweigleisige Brücke wies eine Gesamtbreite von 12 Metern auf, davon 7 Meter für die Gleisanlagen. An beiden Seiten befand sich ein Fußweg.



                         




  
Quellenangabe: Archiv der Stadtverwaltung Bingen


Chronologie:

1900 Diskussions-Vorlage des Planes zum Bau einer Rheinbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim durch den zuständigen preußschen Minister (entspricht dem heutigen Verkehrsminister) im preußschen Abgeordnetenhaus.
1913 Beginn der Bauarbeiten
1915 am 16. August Fertigstellung und Einweihung der Brücke.
1945 Zerstörung der Vorbrücke bei einem Fliegerangriff in den Mittagsstunden des 13. Januar; Pioniere der deutschen Wehrmacht sprengten in den Tagen um den 15. März die Brückenkonstruktion.


Die damaligen ausführenden Firmen:

Grün & Bilfinger (heute Bilfinger & Berger) aus Mannheim zusammen mit Firma Holtzmann & Co. aus Frankfurt/M. führten die Pfeilerarbeiten aus. Aufschüttung der Bahndämme wurde von Firma Gerber & Söhne erledigt. Lieferung der Eisenkonstruktion durch die Firma Gute Hoffnungshütte in Oberhausen und Werke in Gustavsburg. Ungefähr 300 ausländische Arbeiter (zahlreiche italienischer Abstammung) waren am Bau der Brücke, hauptsächlich bei Erdarbeiten mit beschäftigt. Einige siedelten sich in den angrenzenden Gemeinden Kempten und Gaulsheim an.



 

Wilhelm MICHEL, * 1908 , Horn.
Foto zur Verfügung gestellt von Gerhard Michel, Hürth


Dieses Bild zeigt den Bogen bei Rüdesheim, Blick flussaufwärts, im Hintergrund Rheinhessen und durch die Bäume verdeckt am Horizont Gau-Algesheim. Die Aufnahme entstand 1932. Auf der Brücke befinden sich zwei Fußgänger, links im Bild Signaleinrichtungen der Blockstelle Hindenburgbrücke.    
Eine weitere schöne Aufnahme von Rüdesheim mit der Hindenburgbrücke im Hintergrund zeigt diese alte Postkarte.

   
Bild aus der AZ vom 12. November 2002




    
     Bild von H. Joachim Sbrisny aus der AZ vom 23. April 2003,
     im Vordergrund die Rüdesheimer Seite





 

 

In den 30er Jahren entstand dieses Panoramabild von Karl Kühn.
Im Vordergrund ist die Zahnradbahn von Rüdesheim zur "Germania" zu sehen.
(AZ-Ausgabe vom 4.April 2001)





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